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Brennerei Wild
Gengenbach, Schwarzwald

Franz Wild bietet eine unglaubliche Vielfalt an Schnaps an, wie man es kaum von einem anderen Schnaps-Brenner kennt. Er ist ein ausgesprochen experimentierfreudiger Brenner und so findet man in seinem Schnaps-Angebot auch seltenen Schnaps wie Hagebuttenschnaps, Mispelschnaps oder gar seinen neu krierten Haselnussgeist. Deswegen hat der aus dem idyllisch gelegenen Gengenbach-Strohbach stammende Schnapsbrenner in seinen Obstgärten mit seinen Bäumen immer sehr viel zu tun. Eine Arbeit, die dem Schnapsbrenner Franz Wild in seinem Nebenberuf allerdings viel Freude bereitet. Schon als kleiner Junge hat er seinen Vater beim Schnapsbrennen beobachtet und vieles von ihm erlernen können.

Seine Begeisterung für das Schnaps-Brennen wurde von Jahr zu Jahr größer. Franz Wild hat sich ständig weitergebildet und in 1998 den Meisterbrief des Destillateurs am Berliner Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie errungen. Dort hat er viel Neues lernen können, das beweist seine enorm große Schnapsauswahl in seinem Ausstellungsraum, der voll ist mit einer Variation edler Schnäpse, Geiste und Liköre - all das neben seinen unzähligen Prämierungen und Auszeichnungen für sein Engangement, die er vom DLG und dem Badischen Klein- und Obstbrennerverbands e.V. erhalten hat.

Wie die meisten anspruchsvollen Schnapsbrenner legt auch Franz Wild sehr viel Wert auf gesunde, einwandfreie Ausgangsmaterialien für die Obstmaische, denn nur so erzielt er Schnäpse von höchstmöglicher Qualität. Vor allem bei der Williamsbirne oder Nägelesbirne ist der Aufwand für die Pflege sehr groß, und in der Reifezeit im Spätsommer werden sorgsam alle zwei bis drei Tage die fast überreifen Birnen eingebracht und sofort eingemaischt, damit nicht die Fäulnis dieser empfindlichen Frucht einsetzt. Aber nicht nur zur Erntezeit ist das Arbeitsaufkommen enorm hoch, sondern schon lange Zeit davor. Die Obstbäume werden geschnitten, damit deren Astwuchs breschränkt wird und es werden einige Obstfrüchte regelmässig aussortiert. Auf diese Weise steuert Franz Wild auf der einen Seite die Ausbeute, auf der anderen Seite garantiert er für sich damit eine kontinuierliche Qualität bei seinen Schnäpsen. Für diese Tätigkeit existiert jedoch noch keine Maschine, die es ermöglicht, einzelnes Obst zu ernten, und so bleibt Franz Wild und seinen Helfern keine andere Möglichkeit, als diese manuell und selbst zu vollbringen. Bei seinem Schnaps, den er aus diesem Obst gewinnt, ist das bei dieser Vorgehensweise aber deutlich zu schmecken, wenn man das Aroma eines frisch eingeschenkten Glases erst einmal wahrgenommen hat: reintönig, fruchtintensiv und weich gelangen die Aromen in die Nase - als rieche man das sonnengereifte Obst selbst. Und dann dieser herrliche Abgang - ein Genuß...

Birnen sind jedoch nicht die einzigen Früchte, welche Franz Wild die rund 4.000 Obstbäume seiner Streuobstwiesen liefern. Kirschen, Pflaumen, Mirabellen und diverse, manchmal sehr alten Apfelsorten brennt der Schnaps-Experte jedes Jahr. Ausschließlich inn Spitzenqualität, das ist für Franz Wild selbstverständlich. Diese hohe Qualität aber kann nur erzielt werden, wenn alle Schnapsbrenner das gleiche Ziel verfolgen, und damit ist nicht nur seine eigene Schnaps-Brennerei gemeint, sondern sämtliche Klein- und Obstbrennereien, für die die Verarbeitung von Früchten von grundlegender Wichtigkeit ist. Wie die meisten seiner Brenner-Bekannten, sieht sich Franz Wild nicht nur als Edelbrenner, sondern auch als Landwirt für den Obstanbau, der mit seinem Einsatz allerhand zum Fortbestand einer heilen Kulturlandschaft und der ökologisch wie ökonomisch kostbaren Streuobstwiesen beiträgt.

Nur das staatlich begünstigte, steuerlich unterstützte und seit vielen Jahren bewährte System der Abfindungsbrennerei bewahrt den Erhalt der Schnaps-Brennereien und kann einem drohenden Rückgang der so genutzten Landwirtschaftsflächen entgegenwirken. Denn um wie viel ärmer wäre die traditionelle Brennregion der Ortenau, wenn sich das Bewirtschaften von Streuobstanlagen zum Schnaps brennen nicht mehr lohnen würde? In den Genuß eines außergewöhnlichen Schnapses von der Nägelesbirne oder eines Gravensteiner Apfels kämen viele Schnapskenner auf alle Fälle immer weniger.

Die Birnen - Williams Christ oder Nägeles Birne - sind die Favouriten von Franz Wild. Die anderen Schnäpse aber nicht weniger: Sein Aprikosenschnaps, Brombeergeist, Mirabellenwasser, der Tresterschnaps "Marc vom Gewürztraminer", Sauerkirschwasser und viele mehr garantieren dem Schnapskenner eine ungewöhnlich breite Schnaps-Auswahl. Für die Schnaps-Liebhaber, die lieber das mildere und süßere Aroma bevorzugen, hat Franz Wild einige Schnäpse mit Fruchtauszügen kreiert, bei denen in den gebrannten Schnaps vorübergehend vollreifes Obst der gleichen Sorte eingelegt wird - Franz Wild gibt ihnen die Zusatzbezeichnung "Gold" - sowie eine riesige Auswahl an meisterhaftem Likör.
 







Die Entscheidung ist gefallen – das Ergebnis der Prämierung Baden Best Spirits steht seit Sonntag, den 29.04.2018 fest: Die besten Edelbrände und Liköre kommen aus Gengenbach.  
Mit dem jeweils 1.  Platz in den Top Ten bei den Bränden und den Top Five bei den Likören gelang es uns erstmals in unserer Prämierungsgeschichte einen historischen Doppelsieg zu erzielen. Das erfüllt uns mit Freude und Stolz! Alle 2 Jahre werden im Rahmen der weltweit größten Edelbrandprämierung die besten Brände und Liköre gekürt. In diesem Jahr wurden rund 3200 Produkte vorgestellt, von 360 Betrieben getestet und die Besten mit Ehrenpreisen, Gold-, Silber- und Bronzemedaillen ausgezeichnet. Unsere Brände und Liköre konnten mit insgesamt 10 Ehrenpreisen und 41 Goldmedaillen brillieren und führten uns damit zum Gesamtsieg.
Die Entscheidung, uns nach unseren ersten Plätzen bei den Prämierungen in 2012 und 2014 sowie einer schöpferischen Pause 2016, der diesjährigen Prämierung erneut zu stellen, hatte zwei wichtige Gründe: zu unserer Freude verzeichnete unsere Brennerei in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum, das von Qualitätseinbußen unberührt blieb.  Dabei befindet sich der Betrieb in mehrerlei Hinsicht in einer Phase des Umbruchs: mit dem Einstieg der beiden Junioren Manuel und Maximilian findet ein Generationenwechsel statt. Der Doppelsieg bei der Prämierung, für welche die Produkte erstmals von der jungen Generation entwickelt und angestellt wurden zeigt, dass wir durch diesen Wechsel unsere erstklassige Qualität nicht nur halten, sondern sogar noch weiter ausbauen konnten. Dies gelingt uns durch stetige Verbesserung der Prozesse sowie die Verbindung von Tradition und Innovation.
Auf das einmalige historische Ergebnis der Baden Best Spirits 2018 sind wir deshalb ganz besonders stolz und bedanken uns herzlich für das Vertrauen und die Treue unserer Kunden.




Franz Wild aus dem Gengenbacher Ortsteil Strohbach mit seinen kaum 300 Einwohnern produziert mit stolzen 26 Brennrechten allerlei Hochprozentiges.

Vor zehn Jahren hat Franz Wild entschieden: "Ja, ich will die Tradition weiterführen und die Brennerei meines Vaters übernehmen. Bisher noch hilft der 74-jährige Senior im Familienbetrieb mit.



Im Jahr 1998 hat Franz Wild sogar seinen Abschluss als Destillationsmeister gemacht. Damit ist er in Deutschland einer von gerade einmal 170 ausgebildeten Fachleuten in seiner Branche - seine Berufskollegen arbeiten normalerweise bei Großbetrieben wie Jägermeister oder Berentzen. "Die Ausbildung hat mir endgültig den letzten Schub und das Know-how gegeben, um die Qualität meiner Brände zu perfektionieren", sagt Franz Wild, der mit seinen Erzeugnissen bei den Blindverkostungen des Badischen Kleinbrennerverbandes in den vergangenen Jahren regelmäßig unter den Top Ten zu finden ist.

So wie es sich für einen ordentlichen Kleinbrenner gehört, holt Franz Wild den Großteil des Brenngutes von seinen eigenen Feldern: Kirschen, Nägeles- und Williamsbirnen, Äpfel, Mirabellen, Haferpflaumen, Schlehen, Holunder und vieles mehr. Die Kirschen liegen bereits seit rund zwei Monaten im Maischelager und werden wie die im September eingeschlagenen Williamsbirnen Anfang Oktober gebrannt. Nach der Destillation lagert Franz Wild seine Edelbrände in glasierten Tonbehältern, damit er atmen kann und mit der Zeit weicher wird.


Franz Wild: "Früher lagen die Alkoholwerte höher, der Trend geht aber eindeutig zu niedrigeren Prozentzahlen", sagt Wild. "Denn die echten Liebhabern von Destillaten erkennen feinste Edelbrände nicht am Brennen im Hals, sondern an der Weichheit und dem feinen Fruchtaroma." Um den Obstgeschmack noch besser herauszuarbeiten, hat Franz Wild eine spezielle Linie entwickelt, bei der frische Früchte zum Einsatz kommen. Dem Williamsschnaps beispielsweise fügt er einige Wochen lang Birnenstücke hinzu, die dem Endprodukt Süße und eine goldgelbe Farbe verleihen. Die Spirituose hat einen Alkoholgehalt von gerade einmal 35 Prozent. Sein Sauerkirschlikör lässt er in Glasblasen auf dem Hof reifen.




Topseller unter den rund 40 verschiedenen Erzeugnissen ist jedoch ein badischer Klassiker, der Rote Topinambur, der mit Blutwurz, Kandis und Honig verfeinert wurde. "Nach einem ordentlichen Gericht wirkt der wahre Wunder. Das Gefühl der Übersättigung ist innerhalb von fünf Minuten weg." Wild, der im vergangenen Jahr erstmals Hagebuttenschnaps gebrannt hat, gehört zu der Sorte von Kleinbrennern, die äußerst experimentierfreudig sind.

Auszug der Erfolge:
Verband Badischer Klein- und Obstbrenner e.V. / BADEN BEST SPIRITS (alle 2 Jahre werden hier die besten badischen Kleinbrenner gekürt):
2010: 2. Platz mit Ehrenpreis für den Gewürztraminertrester, sowie 20 Gold- und 10 Silbermedaillen
2012: 1. Platz mit 4 Ehrenpreisen, 22 Gold- und 30 Silbermedaillen.
2014: 1. Platz mit 4 Ehrenpreisen, 32 Gold- und 32 Silbermedaillen.

2018: Gesamtsieger bei der weltgrößten Edelbrandprämierung 2018 mit 10 Ehrenpreisen und 41 Goldmedaillen.